Komponistin

Komponistin

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Eva Schorr, geb. Weiler, beschäftigte sich seit dem Kindesalter mit Musik und Komposition und war eine ausgezeichnete Pianistin und Organistin. Nach dem Krieg erarbeitete sie sich während ihres Musikstudiums in Stuttgart das kompositorische Fundament und erschloss sich bei Nepomuk David neue Kompositionstechniken. Strawinsky, Milhaud, Krenek und in besonderem Maße Olivier Messiaen lieferten ihr nachhaltige Anregungen.

Nach ihrem Studium arbeitete sie bevorzugt mit 12-Tonreihen und schuf zumeist im Auftrag neben sinfonischen Werken zahlreiche Kammermusiken auch für ausgefallene Instrumente und Besetzungen. In späteren Jahren rückte sie zunehmend von der streng seriellen Kompositionsweise ab und schrieb unter anderem mehrere Schulopern.

Jugend

Bereits im Kindesalter begann Eva Schorr, Melodien und Lieder zu komponieren. Anfangs schrieb die Mutter die Melodien der Tochter auf, die aber schnell lernte, die Töne selbst in Noten umzusetzen. Mit ihrer zunehmenden Virtuosität an Klavier und Orgel stiegen die Ansprüche an Eigenkompositionen. Familienfeste ohne entsprechende neue Stücke waren nicht denkbar. Ihre frühen Orgelwerke orientieren sich an kontrapunktischer Satztechnik, während die Lieder meist lyrisch-melodischen Charakter haben. Bis zum Beginn ihres Musikstudiums im Jahr 1947 entstanden 48 Kompositionen, die mit fortschreitendem Alter zunehmende Experimentierfreude erkennen lassen. So weist ihre Klaviermusik bereits wesentliche Erweiterungen der Harmonik auf (alterierte Akkorde).

Studium

Während ihres Studiums an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart erhielt Eva Schorr Unterricht in Komposition bei Johann Nepomuk David und Kirchenmusik (A-Prüfung, Orgel) bei Anton Nowakowski. In der Nachkriegszeit öffneten sich die Möglichkeiten einer Orientierung über die eng gesteckten nationalen Grenzen hinaus, besonders nach Frankreich. 1949 brachte sie ein Kurs in Kranichstein/Darmstadt mit Olivier Messiaen zusammen, der ihr wichtige Impulse gab. 1951 schloss sie ihr Studium mit Bestnoten ab. Während der Studienzeit entstanden 22 Werke, darunter Motetten und eine Kammersinfonie.

Hauptwerk

Das kompositorische Hauptwerk von Eva Schorr umfasst nahezu alle musikalischen Kategorien: Klavier- und Orgelwerke, Kammermusik in verschiedensten Besetzungen, Lieder und Chorwerke, Solokonzerte, sinfonische Werke bis hin zu didaktischen Werken und Schulopern. Trotz ihrer kirchenmusikalischen Anfänge hat sie wenig eigentliche Kirchenmusik geschrieben. Virtuose Beherrschung der Kontrapunktik und der seriellen Technik prägen weite Teile ihres kompositorischen Schaffens. Ihren eher avantgardistisch orientierten Kompositionsstil der Anfangsjahre modifizierte sie später im Sinne eines breiteren Verständnisses zeitgenössischer Musik.

Die Verleihung des Komponistinnenpreises der GEDOK 1961 für ihre Lieder nach Texten von Gottfried Benn bedeuteten einen großen Schritt in eine breitere Öffentlichkeit. 1996 wurde ihr Violinkonzert „Septuarchie“ von der Stuttgarter Geigerin Susanne Lautenbacher und den Stuttgarter Philharmonikern mit großem Erfolg uraufgeführt. Die Serie an Auftragskompositionen riss nicht ab, so dass Eva Schorr das Glück hatte, alle ihre Werke in Aufführungen gehört zu haben.

Kontakt

Matthias Schorr
Am Nassen Berg 1
D - 31303 Burgdorf
Tel. +49 (0) 5136 6624
nskt!j@fxhmtww2ij